Wilson verwies dann auf drei Faktoren, die das Wachstum im Colocation-Datacenter-Markt beeinflussen.
1. Das Internet-Wachstum steigert die Nachfrage nach Colocation-Datacentern
1905 wurden 80% der landwirtschaftlichen Produktion in den USA zur Fütterung von Pferden verwendet, erklärte Wilson. Zur Illustrierung dieser Aussage zeigte er ein Foto einer belebten Straße in New York voller Fußgänger und Pferdefuhrwerke.
Dann zeigte er ein Bild, das zehn Jahre später aufgenommen wurde: Es gab keine Pferde mehr, stattdessen fuhren motorisierte Fahrzeuge auf der Straße. Unerwähnt blieb die Wirkung auf die landwirtschaftliche Produktion – der Verlust von 80% eines Marktes innerhalb eines Jahrzehnts musste unweigerlich dramatische Auswirkungen haben.
Heute erleben wir erneut einen verkehrstechnischen Wandel. Am deutlichsten zeigt dies die bevorstehende Einführung von autonomen Autos und unbemannten Frachtschiffen. „Das Entscheidende an der aktuellen Entwicklung ist die enorme Geschwindigkeit des Wandels“, konstatierte Wilson.
2. Mobilgeräte verbindetn alles, unabhängig vom Standort
Die Geschwindigkeit, mit der sich Mobilgeräte durchsetzen, ist ebenfalls atemberaubend. Im Vergleich zum Jahr 2015 wird es bis 2020 über eine Milliarde mehr Mobiltelefonnutzer geben, erklärte Wilson.
Dabei werden zehn Länder 70% dieses Wachstums ausmachen, in erster Linie in Asien. Indien und China werden mit ca. 55% des globalen Nutzerwachstums dabei ganz vorne sein. Etwa 100 bis 150 Millionen neue Nutzer werden jedes Jahr online gehen.
Der Anschluss an das Internet ist enorm wichtig geworden. Beim Aufstieg von der Unter- in die Mittelschicht wird ein Konsument in Indien eher ein Mobiltelefon als eine Klimaanlage oder einen Kühlschrank kaufen“, kommentierte Wilson. Natürlich führen alle diese Telefone zu einem Anstieg des Datenverkehrs in den Mobilfunknetzen. Und diese Daten landen schließlich in einem Datacenter. „Deshalb werden wir in Zukunft diese riesige Cloud-Infrastruktur und großen Datenmengen haben.“
3. Die Lösung der Energieproblematik mit Colocation-Datacentern
Der Energieverbrauch ist ein Thema, mit dem sich jeder Eigentümer oder Betreiber eines Datacenters schon auseinander gesetzt hat. Wenn wir aber Datacenter an Orten ohne zuverlässige Stromversorgung bauen, dann ist es an der Zeit, kreativ zu werden.
„Damit stellt sich uns folgende Frage: Können Datacenter selbst Energie produzieren, und wie könnte das aussehen?“, so Wilson
Wenn alle diese Menschen Mobilgeräte kaufen, benötigen wir eine Art Datacenter in ihrer Nähe, denn Latenz ist der Feind einer guten Performance. In der Realität werden dies zum Großteil Micro- oder Edge-Datacenter sein, aber wenn wir diese in jedem Dorf in Südostasien bauen, bleibt immer noch die Frage, wie wir diese mit Strom versorgen. Hier könnte das Konzept autarker Datacenter und Microgrids die Lösung bringen. „Es muss über [Energie-] Speicher und insbesondere Batterietechnologie nachgedacht werden“, forderte Wilson.
Enormes Wachstum für Colocation-Datacenter
Diese entscheidenden gesellschaftlichen Veränderungen und infrastrukturellen Herausforderungen für die Datacenter-Branche sind Probleme, die Schneider Electric lösen will. Dies ist eine Chance für Colocation-Anbieter zur Entwicklung alternativer, revolutionärer Konzepte, mit denen sie die laufenden Anforderungen der Kunden erfüllen können. Der Punkt dabei ist: Revolutionen bringen dramatische Veränderungen mit sich. Ihre – und unsere – Aufgabe ist, darauf vorbereitet zu sein. Das Video des International Colocation Clubs informiert Sie über den Einfluss technologischer Fortschritte auf den Wandel von Colocation-Datacentern.